Oft gestellte Fragen

 


Alle Fragen, die Sie schon immer über z.B. über Scrum stellen wollten, aber ...
Von Daily-Drama bis Sprint-Spaziergang.
Hier finden Sie Antworten ohne Buzzword-Bingo.

Was ist das Agile Manifest?

Das Agile Manifest wurde 2001 von 17 Software-Entwicklern verfasst und definiert grundlegende Werte und Prinzipien der agilen Softwareentwicklung.

Die vier Kernaussagen des Agilen Manifests sind:

  1. Menschen und Interaktionen sind wichtiger als Prozesse und Werkzeuge
  2. Funktionierende Software ist wichtiger als umfassende Dokumentation
  3. Zusammenarbeit mit dem Kunden ist wichtiger als Vertragsverhandlunge
  4. Reagieren auf Veränderung ist wichtiger als das Befolgen eines Plans

Es ist wichtig zu verstehen, dass das Manifest die Elemente auf der rechten Seite (Prozesse, Dokumentation, Verträge, Pläne) nicht als unwichtig abtut - jedoch die Prioritäten verschiebt und Projekte von der Erstarrung in Formalien löst.

Konkretisiert wird das Manifest durch zwölf Prinzipien, die praktische Leitlinien bieten. Einige wichtige Prinzipien sind:

  • Regelmäßige Lieferung funktionierender Software
  • Offenheit für Änderungen, auch in späten Entwicklungsphasen
  • Tägliche Zusammenarbeit zwischen Entwicklern und Fachabteilung
  • Aufbau von selbstorganisierten Teams
  • Regelmäßige Reflexion und Anpassung der Arbeitsweise

Das Agile Manifest hat die Softwareentwicklung nachhaltig geprägt. Seine Prinzipien werden mittlerweile auch in Bereichen außerhalb der Softwareentwicklung angewendet.

Was sind AGILE Prinzipien?

Die Präferenzen des im agilen Manifest proklamierten Denkansatzes basieren auf 12 grundlegenden Prinzipien. z.B.:
Die effizienteste und effektivste Methode, Informationen an und innerhalb eines Entwicklungsteams zu übermitteln, ist im Gespräch von Angesicht zu Angesicht. Die Liste der Prinzipien finden sie unter

https://agilemanifesto.org/iso/de/principles.html

Was bedeutet ... 925 ... Nine to Five?
Dieser Ausdruck wird oft verwendet, um einen traditionellen Arbeitstag (Arbeitszeit von 9 Uhr morgens bis 5 Uhr nachmittags) zu beschreiben und kann auch konnotative Bedeutungen haben, die auf Routine, Stabilität oder manchmal auch Monotonie und mangelnde Flexibilität hinweisen.
Ist AGILE wirkliche erfolgreicher als klassisches Projektmanagement?
Eine Studie der Universität Koblenz von 2020 hat die Erfolgsbilanz von agilen, hybriden und klassischen Projektmanagement Methoden untersucht und kommt zu dem Ergebnis, das agile Methoden in vielen Fällen deutlich erfolgreicher sind.
Siehe: https://www.hs-koblenz.de/bpm-labor/status-quo-scaled-agile-2020
Was bedeutet Kulturwandel für Organisationen und Projekte?

Der Kulturwandel ist ein eigendynamischer Prozess, in dem Werte, Überzeugungen, Normen und Verhaltensweisen innerhalb einer Organisation oder eines Projekts sich nach und nach verändern. Die  Abkehr von hierarchischen Strukturen mit starren Prozessen und festgelegter Befehls- und Ausführungsketten hin zu flexiblen, selbstorganisierten Einheiten ist jedoch oft ein langwieriger Prozess.

 Wichtige Aspekte sind die Förderung der Kommunikation und Zusammenarbeit, ein unterstützender Führungsstil sowie die Einbindung der Mitarbeiter in Entscheidungsprozesse. Eine Kultur, die Innovation und kontinuierliches Lernen schätzt, betrachtet Fehler als Lernchancen. Kulturwandel ist zunehmend entscheidend für den nachhaltigen Erfolg von Organisationen in einer sich schnell verändernden Welt.

Wie misst man den Erfolg eines Projektes im agilen Umfeld?

Im agilen Umfeld werden mehrere Metriken zur Beurteilung des Projekterfolgs verwendet, die Produktlieferung, Team- und Kundenfeedback sowie Qualität berücksichtigen.

1. Liefergeschwindigkeit (Velocity)
Definition: Menge an Arbeit (in Story Points), die das Team in Sprints abschließt.
Nutzen: Bewertet die Teamleistung und unterstützt die Sprintplanung.

2. Kundenzufriedenheit
Definition: Gemessen durch Umfragen und Feedback.
Nutzen: Hohe Zufriedenheit zeigt Erfüllung der Kundenbedürfnisse.

3. Qualität der Software
Definition: Bewertet durch Bugs, Behebungszeit und Testabdeckung.
Nutzen: Weniger Bugs und schnelle Behebung deuten auf hohe Qualität hin.

4. Time-to-Market
Definition: Zeitraum für den Launch eines Produkts oder Features.
Nutzen: Kürzere Zeiten zeigen schnelle Marktreaktion.

5. Team-Moral und Engagement
Definition: Erfasst durch Umfragen und Feedback.
Nutzen: Hohe Moral fördert bessere Projektarbeit.

6. Anpassungsfähigkeit
Definition: Reaktion auf Änderungen im Backlog.
Nutzen: Hohe Flexibilität zeigt Reaktionsfähigkeit.

7. Kosteneffizienz
-Definition: Vergleich tatsächlicher Kosten mit dem Budget.
-Nutzen: Bewertet Budgeteinhaltung und Ressourcennutzung.

8. Retrospektive-Ergebnisse
Definition: Verbesserungsmaßnahmen aus den Sprints.
Nutzen: Zeigt die Fähigkeit des Teams zur Prozessoptimierung.

9. Nutzeradoption und -engagement
Definition: Aktivität und Engagement der Nutzer.
Nutzen: Hohe Adoptionsraten zeigen, dass das Produkt den Bedürfnissen entspricht.

Die Betrachtung dieser Metriken ermöglicht eine umfassende Bewertung des Projekterfolgs und fördert kontinuierliches Lernen im agilen Prozess.

Was ist der Unterschied zwischen Agile und SCRUM?

AGILE ist ein Oberbegriff für eine Reihe von Leit-Prinzipien für die Zusammenarbeit in Projekten z.B. Flexibilität, selbstbestimmtes und selbstorganisiertes Arbeiten.

SCRUM ist ein methodischer Ansatz die Aufgaben, Rollen und Ergebnisse eines Projektes zu organisieren:
SCRUM verwendet dafür festgelegte
- Rollen (Product Owner, Scrum Master, Entwicklungsteam),
- Artefakte (Product Backlog, Sprint Backlog, Inkrement) und 
- Ereignisse (Sprints, Daily Stand-ups, Sprint Reviews, Sprint Retrospectives).

Was bedeutet Agiles Coaching?

Agile Coaching unterstützt Einzelpersonen, Teams und Organisationen dabei, Prinzipien, Werte und Methoden effektiv zu implementieren. Es trägt nicht nur zur Verbesserung der Teamarbeit und der Produktivität bei, sondern fördert auch eine Kultur, die Lernen und kontinuierliche Verbesserung schätzt. In dynamischen und schnelllebigen Umgebungen kann agiles Coaching entscheidend für den Erfolg des Unternehmens und die Zufriedenheit von Kunden und Mitarbeitern sein.

Welche wichtigen agilen Methoden gibt es?

Projekte können durch unterschiedliche Methoden und Frameworks unterstützt werden. Zu den bekanntesten gehören SCRUM, Kanban, Extreme Programming (XP), Lean Software Development, Feature-Driven Development (FDD) und Dynamic Systems Development Method (DSDM).
Die Wahl der geeigneten Methode basiert auf Faktoren wie Projektart, Teamgröße und Komplexität der Anforderungen.

Welche Rollen gibt es in SCRUM?

Es gibt drei wesentliche Rollen:

Der SCRUM Master sorgt dafür, dass das Team die SCRUM-Praktiken einhält, unterstützt die Zusammenarbeit und beseitigt Hindernisse. 

Der Product Owner ist verantwortlich für die Definition und Priorisierung der Anforderungen im Product Backlog, um die Interessen der Stakeholder zu vertreten.

Das Entwicklungsteam, aus Fachleuten diverser Disziplinen bestehend, arbeitet autonom und setzt die Anforderungen in funktionsfähige Produktinkremente um.
Was sind die SCRUM Artefakte?

Zu den SCRUM-Artefakten gehören 

Das Product Backlog, eine Liste der Anforderungen, 

Das Sprint Backlog, eine Liste der Aufgaben für den aktuellen Sprint und 

das Increment, das am Ende eines Sprints fertiggestellte Produkt.

Was ist der Unterschied zwischen Sprint Reviews und Sprint Retrospektiven?

Sprint Reviews stehen am Ende eines Sprints und konzentrieren sich auf die Ergebnisse und das Feedback zum Inkrement, während Sprint Retrospektiven auf das Sprint Review folgen und den Fokus auf die Teamentwicklung und die Optimierung interner Prozesse legen. Beide sind entscheidend für die kontinuierliche Verbesserung im SCRUM-Prozess.

Was ist ein Sprint Review?

Sprint Reviews sind Meetings am Ende eines Sprints, in denen das Team die Ergebnisse präsentiert und Feedback von Stakeholdern einholt. Ziel ist es, das erarbeitete Inkrement vorzustellen, Rückmeldungen zu sammeln und erforderliche Anpassungen im Product Backlog vorzunehmen.

Was ist eine Sprint Retrospektive?

Sprint Retrospektiven folgen auf das Sprint Review und ermöglichen dem Team, den Arbeitsprozess zu reflektieren. In diesen Sessions diskutieren die Mitglieder, was gut funktioniert hat, welche Herausforderungen auftraten und wie sie ihre Zusammenarbeit im nächsten Sprint verbessern können.

Was ist ein Sprint?

Ein Sprint ist der zentrale Prozess in SCRUM und dauert in der Regel 1 bis 4 Wochen. 

In dieser Zeit wird in ein funktionsfähiges Produktinkrement entwickelt. Der Sprint ermöglicht es dem Team, in kurzen Iterationen auf ein klar definiertes Ziel hinzuarbeiten und kontinuierliche Fortschritte zu erzielen. Während jedes Sprints wird ein ausgewählter Satz von Aufgaben aus dem Product Backlog bearbeitet.

Was ist ein Sprint Planning?

Das Sprint Planning ist ein Meeting, das zu Beginn jedes Sprints stattfindet. In diesem Meeting wird festgelegt, welche Elemente des Product Backlogs im kommenden Sprint bearbeitet werden.

Das gesamte SCRUM-Team, bestehend aus Product Owner, SCRUM Master und Entwicklungsteam, nimmt daran teil. Der Product Owner präsentiert die Prioritäten des Product Backlogs, das Team schätzt die umsetzbaren Elemente basierend auf Kapazität und Komplexität, und es wird ein gemeinsames Sprint-Ziel definiert.
Der Zweck des Sprint Plannings ist die Planung der Aufgaben für den nächsten Sprint sowie das Setzen klarer Ziele und Prioritäten, um den Fokus des Teams zu gewährleisten.

Was ist ein Daily SCRUM?

Das Daily SCRUM ist ein kurzes, tägliches Meeting von maximal 15 Minuten, in dem das Entwicklungsteam den Fortschritt bespricht und den Plan für den Tag festlegt.

Es findet täglich zur gleichen Zeit und am gleichen Ort statt. Jeder Teilnehmer beantwortet dabei drei zentrale Fragen: 

  • Was habe ich seit dem letzten Treffen erreicht? 
  • Was plane ich bis zum nächsten Treffen? 
  • Welche Hindernisse stehen mir im Weg?

Ziel des Daily SCRUM ist es, die Kommunikation im Team zu verbessern, die Arbeit abzustimmen und Hindernisse schnell zu identifizieren, um zeitnahe Problemlösungen zu ermöglichen.

Welche Events gibt es in SCRUM?

Im SCRUM-Prozess gibt es fünf zentrale Events: 

  • Sprint Planning
  • Daily SCRUM
  • Sprint Review
  • Sprint Retrospektive
  • Sprint

Diese Events strukturieren den Prozess und erhöhen die Effektivität des Teams.

Die SCRUM-Events sind entscheidend für die erfolgreiche Anwendung des SCRUM-Rahmenwerks. Sie fördern Kommunikation, Transparenz, Reflexion und Anpassungsfähigkeit. Durch die regelmäßige Durchführung dieser Events wird sichergestellt, dass das Team fokussiert, kollaborativ und kontinuierlich verbessert arbeitet

Welche Faktoren sind entscheidend für den erfolgreiche Einsatz von SCRUM?

Für die erfolgreiche Umsetzung von SCRUM sind entscheidend: 

  • Das Verständnis und die Akzeptanz der SCRUM-Prinzipien im gesamten Team
  • Offene Kommunikation und Zusammenarbeit. 

Regelmäßige SCRUM-Events wie Sprint Planning, Daily SCRUMS, Sprint Reviews und Retrospektiven sind unerlässlich, um Fortschritte zu überwachen, Anpassungen vorzunehmen und kontinuierliches Lernen zu fördern. 

Die Rolle des SCRUM Masters ist zentral, da er das Team unterstützt, Hindernisse beseitigt und sicherstellt, dass SCRUM korrekt angewendet wird. 

Zudem sollten Stakeholder aktiv eingebunden werden, um wertvolles Feedback zu geben. Diese Elemente fördern ein agiles Arbeitsumfeld, das auf kontinuierliche Verbesserung und Werteorientierung ausgerichtet ist.

Was ist ein Daily "Drama"?

Der Begriff zeigt "humorvoll", dass Probleme oder Missverständnisse in den täglichen SCRUM-Meetings (Daily Stand-ups) nicht ungewöhnlich sind. 

Häufige Probleme sind beispielsweise:

  • Zu lange Meetings - Wenn das Meeting länger als die vorgesehenen 15 Minuten dauert.
  • Off-Topic Diskussionen -  Wenn Teammitglieder Themen besprechen, die nicht relevant für das Meeting sind.
  • Fehlende Vorbereitung - Wenn Teammitglieder unvorbereitet sind und keine klaren Updates geben können.
  • Dominante Teilnehmer - Wenn einzelne Personen das Meeting dominieren und anderen keine Gelegenheit geben, zu sprechen.

Die Ursache derartiger Probleme liegt jedoch nicht in der Methode SCRUM sondern in den Fähigkeiten des SCRUM-Masters. Meist hilft bereits das Hinzuziehen eines "Agile Coaches" um die Kommunikation im Team zu verbessern.

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